10 Stationen oder persönliche Meilensteine
Teil 1

Sie sind auf meiner Internetseite gelandet und sehen, was ich anbiete: Journalistische Texte, Übersetzungen, Englisch-Coaching. Warum sollten Sie mich engagieren? Was zeichnet mich aus? Was sind meine besonderen Qualifikationen? In diesem Blog berichte ich Ihnen über die persönlichen Meilensteine meines beruflichen Werdegangs. Sie erfahren, wovon ich mich leiten ließ, wer Vorbilder waren, wer mich beeinflusst hat und welche Niederlagen ich einstecken musste. Diese Details werden Ihnen einen Eindruck über mich als Person vermitteln und darlegen, warum ich qualifiziert bin, Ihre Aufträge professionell und zuverlässig umzusetzen.

Ich blogge über insgesamt zehn Stationen meiner Aus-und Weiterbildung, jede einzelne dieser Stationen hat einen Anteil an meiner Entwicklung zur Englisch-Trainerin, Journalistin und Übersetzerin gehabt. Am Ende jeden Beitrags finden Sie Informationen zu einem Thema, das sich inhaltlich auf den Text bezieht.

STATION 1 von 10

GRUNDLAGE SCHULBILDUNG 1981 -1987

Ich wurde nicht Journalistin, Übersetzerin und Englisch-Coach, weil es nahe lag, da meine Eltern eine dieser Tätigkeiten ausgeübt haben. Sprache ist für mich eine Möglichkeit, den Horizont zu erweitern. Als „Kind vom Land“ waren weite Reisen für mich lange Zeit etwas Unerreichbares. Meine Eltern unternahmen Reisen innerhalb Deutschlands und besaßen kein Auto; die Busse fuhren abends nur bis 20 Uhr. In meinem persönlichen Fall hat das dazu beigetragen, dass ich immer schon Fernweh nach anderen Orten und Ländern hatte, mich „weg“ sehnte, meinen Horizont und meinen Radius immer gerne vergrößern wollte.

Sprache allgemein, also mich auszudrücken, ist mir von klein auf leicht gefallen. Während der Schulzeit habe ich jede Gelegenheit wahrgenommen, freiwillig zu schreiben, sei es durch die Teilnahme an einem Wettbewerb, den die Stadt ausgeschrieben hatte oder über zahlreiche Brieffreundschaften in England und Amerika. Ich habe von 1981 bis 1987 die Realschule besucht und dort schnell gemerkt, dass mich das Fach Englisch faszinierte. Genau so viel Spaß machten mir aber auch Französisch und Deutsch. Ich habe die Grundlagen der englischen Sprache während dieser Zeit gelernt. Dabei erinnere ich mich nicht an Details, beispielsweise wie uns die Grammatik beigebracht wurde oder ob wir freie Aufsätze schreiben mussten –ich glaube, das stand damals weniger im Fokus. Wohl erinnere ich mich, dass Frau Strüder –unsere Englischlehrerin –gerne schnell Wörter buchstabierte, die wir erraten mussten. Das ist immer noch eine gute Englisch-Übung für Lernende!

Eine Information: Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und in diesen Familien war es damals üblich, die Kinder auf die Realschule zu schicken und abwegig, sich für ein Gymnasium zu entscheiden, auch wenn meine Lehrerin eine Empfehlung dafür ausgesprochen hatte. Für meine Eltern waren zehn Jahre Schule und danach Geld verdienen der vorgeschriebene Weg. Wie meine ältere Schwester strebte auch ich nach der Realschule eine Ausbildung an. Studieren, das hörte sich damals in meinen Ohren verlockend an, es war aber keine Option. Über den zweiten Bildungsweg bin ich später an der Uni gelandet –so wie es auch heute noch für jede Schülerin und jeden Schüler möglich ist, nach einer mittleren Reife die Hochschulreife zu erlangen. Allerdings besuchen heute wesentlich mehr Kinder das Gymnasium als früher. Aus unserer Grundschulklasse wechselten 1981 zwei Kinder dorthin. Aus der Klasse meines Sohnes werden diesen Sommer bis auf fünf Kinder alle ein Gymnasium besuchen.

Die Frage nach der Art der Ausbildung ist im Alter von 15 Jahren nicht einfach, nur die wenigsten Menschen wissen schon, was sie später einmal werden möchten. Im Nachhinein betrachtet war mein Interesse an Sprachen schon immer am größten, nur welche Ausbildung hätte man damit anstreben können? Da auch meine Mathematik-Noten gut waren, bestimmten sie im Grunde damals, wohin ich mich bewarb. Es war zum einen durchaus üblich und eine Option, beim Arbeitgeber des Vaters anzufangen, was ich nicht wollte, die andere Option –den Noten „entsprechend“, war es, mich bei Banken zu bewerben. Eine Note am Rand: Die Commerzbank lehnte mich 1986 mit der Begründung ab, sie würde nur männliche Bewerber einstellen. Heute, in Zeiten von m/w/d undenkbar. Mir wurde unter anderem ein Ausbildungsplatz bei der Deutschen Bank in Düsseldorf angeboten, den ich annahm.

Nachfolgend finden Sie ein paar Zahlen zur Schulbildung früher und heute:

SCHULBILDUNG FRÜHER und HEUTE

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wechselten im Schuljahr 2016/2017 über 40 Prozent der SchülerInnen auf ein Gymnasium, 16,8 Prozent auf eine Realschule, 15,6 Prozent auf integrierte Gesamtschulen und 7,7 Prozent auf eine Hauptschule. Im Jahr 2016 erlangten sie die folgenden Abschlüsse: 43 Prozent die mittlere Reife, fast 35 Prozent die allgemeine Hochschulreife und 16 Prozent einen Hauptschulabschluss.

War es 1987, als ich die mittlere Reife erlangte, noch möglich, mit diesem Abschluss eine Vielzahl an Ausbildungen zu beginnen, wird heute in vielen Ausbildungsberufen ein Abitur verlangt. Die allgemeine Hochschulreife ist daher für viele –besonders innerhalb der Bildungsschichten –zum „Muss“ geworden.

Die Entwicklung, dass immer mehr SchülerInnen das Gymnasium besuchen, hat in den 70er, 80er Jahren eingesetzt. Davor war die höhere Schulbildung eine vorwiegend elitäre Angelegenheit. Ein großer Anteil von Kindern besuchte Volksschulen /Hauptschulen und begann danach eine Lehre, das betraf etwa 70 Prozent aller SchülerInnen, mein Wechsel auf die Realschule lag also absolut innerhalb der „Norm“.

Was die Lehrinhalte im Fach Englisch betrifft, so hat sich einiges getan. Seit 2003 gibt es Englischunterricht an den Grundschulen, seit 2008 schon ab der 1. Klasse. Das ist im Unterschied zu früher ein Riesenfortschritt. Leider steht der Unterricht in der Grundschule im Fach Englisch wieder auf dem Prüfstand –er soll flächendeckend erst ab Klasse 3 unterrichtet werden, was meiner Ansicht nach ein Rückschritt wäre. Zu diesem Thema habe ich bei Sprachheld.de einen Blog geschrieben.

Was die Ausbildung an weiterführenden Schulen in diesem Fach betrifft, so wird heute zum Glück viel Wert auf das Sprechen, also die Anwendung der Sprache gelegt. Die SchülerInnen, die eine deutsche weiterbildende Schule verlassen, verfügen in der Regel über sehr solide Englischkenntnisse.

Info Grafiken

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung